Project Description
Der Generalstab liegt in der Strasse Kneza Miloša Nr. 33 und wurde zwischen zwei Weltkriegen projektiert und erbaut, als Belgrad zum politischen und administrativen Zentrum des neuen Staates, des Königsreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, heranwuchs. Das Gebäude hatte von Anfang an bis heute denselben Zweck: dort befand sich das Verteidigungsministerium und die Militärämter. Aus diesem Grund blieb auch die „Kriegerhalle“ vor der Öffentlichkeit verborgen und die Einwohner Belgrads hatten nur selten die Gelegenheit, die Innenräume dieser architektonischen Perle mit einem wunderschönen Saal zu bestaunen.
Das eindrucksvolle Gebäude, reich an architektonischer und dekorativer Plastik, wurde nach dem Projekt des russischen Architekten Vasilij Baumgarten zwischen 1924 und 1928 errichtet. Das Gebäude blieb eines der herausragendsten Beispiele der im Geiste des Akademismus` gestalteten öffentlichen Bauten in Belgrad. Zu Beginn befand sich dort das Militär- und Marineministerium. Heute ist der Militärische Geheimdienst und die Militärische Sicherheitsagentur dort untergebracht.
Der Innenraum ist überaus reich geschmückt und mit viel Sorgfalt eingerichtet. Für Boden-, Wände- und Deckenarbeiten wurden diverse Materialien und dekorative Elemente verwendet, die hauptsächlich aus der Antike und Renaissance übernommen wurden. Nach Meinung der Architekten wurde das Gebäude technisch einwandfrei erbaut. Der Eingang und der feierliche “Kriegersaal” wurden am meisten dekoriert. Über dem Saaleingang befindet sich auf grob gemeißeltem Stein, das Relief „Samsung und der Löwe“ von Vladimir Zagorodnyk.
Der Saal hat seitliche, mit dunklem und hellem Marmor verkleidete Fenster. Dazwischen liegen rhytmisch positionierte Marmorsäulen mit ionischen Kapitelln. Über den Säulen befinden sich die Oberkörper der Krieger mit Panzer, welche den Saal „beschützen“, wonach dieser auch benannt wurde. Die Skulpturen wurden aus Gips errichtet, jedoch hat die Geschicklichkeit des Färbens und der Schattierung aller Details zu einer seriösen Atmosphere beigetragen und einen ganz anderen Eindruck verstärkt: die Soldaten aus Bronze IN ORDNUNG seitwärts entlang der Seiten im Saal.
Die Decke ist mit Medaillons und Blumenelementen dekoriert, über den halbrunden Fenstern und der Gallerie sind der Reihenfolge nach, ovale Schmuckstücke mit einem zweiköpfigen Adler und dem serbischen Wappen dargestellt.
In den zentralen Deckenrosetten befinden sich massive Kronleuchter aus Messing, reich an Ornamenten und ein nicht außer Acht zu lassendes Element der Innendekoration ist auch der geometrisch verlegte Parkettboden, der aus über vier Holzarten errichtet wurde. Die gesamte Innendekoration stammt aus der Werkstatt von Spasa Petrovic.
Zumal das Generalstabgebäude das Schicksal des Landes teilte, hinterließ jeder geschichtlicher Zeitabschnitt darin seine Spuren. In der „Kriegerhalle“ können in einem prunkvollen Medaillon über der Eingangstür die Wappen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen besichtigt werden, sowie die militärischen Symbole des zweiköpfigen Adlers im Ornament über der Krieger-Skulptur.
Dort befinden sich auch die Wappen mit den vier „S“ und dem Löwen aus der Periode der Republik Serbiens und Montenegros.
Während der Saalrestaurierung wurden die Wappen mit dem staatlichen Kennzeichen Serbiens. Das serbische Wappen befindet sich über der Eingangstür, in der Mitte des Ornaments mit militärischen Symbolen, welches von zwei weiblichen Figuren getragen wird.
Autor: Blic Online